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Was uns damals wie heute bewegt
Von der „Organisation Gehlen“ im hessischen Taunus bis zum heutigen Bundesnachrichtendienst mit der Zentrale in Berlin-Mitte. Der BND hat sich seit der Gründung seiner Vorgängerorganisation nach dem Zweiten Weltkrieg stetig weiterentwickelt – auftragsbezogen, organisatorisch, personell.
Was waren Meilensteine unserer Geschichte? Was hat uns geprägt, unsere Arbeit verändert? Und wie gehen wir mit unserer Vergangenheit heute um?
Erfahren Sie mehr über unsere bewegte Geschichte.
Meilensteine unserer Geschichte
1946: Operation Rusty
Der US-Militärgeheimdienst startete am 1. April die „Operation Rusty“ zur Aufklärung der Sowjetarmee in Osteuropa. Der spätere BND-Präsident Reinhard Gehlen leitet hierbei die Informationsauswertung. Erste Außenstellen entstehen, auch zur Spionageabwehr und Gegenspionage.
1947: Pullach
Am 6. Dezember zieht die amerikanische Operation, bald Organisation Gehlen genannt, in die ehemalige Bormann-Siedlung in Pullach bei München. Der Ortsname wird für Jahrzehnte zum Synonym deutscher Auslandsaufklärung.
1955: Dienststelle "Bundesnachrichtendienst"
Am 11. Juli fasst die damalige Bundesregierung den Kabinettsbeschluss zur Einrichtung einer Dienststelle „Bundesnachrichtendienst", die dem Bundeskanzleramt angegliedert wird und in der die Organisation Gehlen aufgehen soll.
1956: Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik Deutschland
Der Bundesnachrichtendienst wird am 1. April als Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik Deutschland gegründet. Bundeskanzler Konrad Adenauer schafft zudem ein Parlamentarisches Vertrauensmännergremium (PVMG) zur Kontrolle der Nachrichtendienste. Reinhard Gehlen wird zum ersten Präsidenten des BND ernannt.
1961: Mauerbau
Der Mauerbau im August 1961 bedeutet eine Zäsur für den Bundesnachrichtendienst. Fortan wird die technische Aufklärung verstärkt.
1978: Parlamentarische Kontrolle
Am 1. April tritt das „Gesetz über die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes" in Kraft. Das Parlamentarische Kontrollgremium löst das Parlamentarische Vertrauensmännergremium ab und überwacht seither die Arbeit des BND. Bis heute sind weitere Kontrollinstanzen, zuletzt das Unabhängige Gremium, hinzugekommen.
1989/90: Ende der Ost-West-Konfrontation
Das Ende der Ost-West-Konfrontation führt zu einer geopolitischen Neuausrichtung. Im Zuge der verstärkten Globalisierung treten neue Problemfelder wie internationale Organisierte Kriminalität, Proliferation und Internationaler Terrorismus in den Fokus.
1990: Erstes BND-Gesetz
Am 20. Dezember verabschiedet der Deutsche Bundestag erstmalig ein „Gesetz über den Bundesnachrichtendienst" (BNDG). Es regelt die Aufgaben und Befugnisse des BND unter besonderer Berücksichtigung des Datenschutzes.
2001: Terroranschläge vom 11. September
9/11 rückt die Aufklärung des Internationalen Terrors in den Vordergrund. Bereits im August wird ein eigenständiger Fachbereich zur Aufklärung des Internationalen Terrorismus eingerichtet. Unter dem Eindruck der Anschläge vom 11. September wird der BND zunehmend auf das Phänomen Internationaler Terrorismus ausgerichtet.
2003: Umzugspläne
Das Bundessicherheitskabinett beschließt im April, die Zentrale sowie zahlreiche Außenstellen des Bundesnachrichtendienstes in einem Neubau in Berlin zusammenzuführen.
2013: Edward Snowdens Enthüllungen
Die Debatten über Edward Snowdens Enthüllungen führen zu einer Überprüfung der Fernmeldeaufklärung des BND sowie der engen Kooperation mit der US-amerikanischen NSA. 2016 erfolgt eine Gesetzesreform, die die Kompetenzen des BND stärkt, zugleich aber auch klarere Grenzen zieht.
2019: Neue Zentrale in Berlin
Nach dem letzten Teilumzug im Januar ist der BND endgültig in der Hauptstadt angekommen. Am 08. Februar 2019 wird die neue BND-Zentrale von der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel feierlich eröffnet.
Forschen –
um aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen
Mit diesem Ziel forscht und veröffentlicht das Historische Büro des Bundesnachrichtendienstes. Die Geschichte des BND nicht nur zu dokumentieren, sondern aus ihr zu lernen, um die Aufgaben der Gegenwart und Zukunft noch besser zu meistern – das ist unser Anspruch.
Der BND setzt sich kritisch mit seiner Entstehungs- und Frühgeschichte auseinander und unterstützt die Unabhängige Historikerkommission (UHK) zur Aufarbeitung der Geschichte des BND von 1945 bis 1968.
Veröffentlichen –
um Ihnen Einblicke in unsere Vergangenheit zu ermöglichen
Welche Rolle spielte der Auslandsnachrichtendienst während des Volksaufstands von 1953? Mit welchen Hilfsmitteln haben wir in den 60er-Jahren verdeckt Unterlagen transportiert? Machen Sie sich selbst ein Bild.
Verpassen Sie nicht die Sonderausstellungen historischer nachrichtendienstlicher Objekte, die das Büro aus unterschiedlichen Epochen und Tätigkeitsbereichen des Bundesnachrichtendienstes zusammenträgt und namhaften Museen zur Verfügung stellt. Einen kleinen Ausschnitt aus der historischen Sammlung des BND können angemeldete Besuchergruppen in unserem Besucherzentrum in Berlin-Mitte erkunden.
Sie wollen mehr über unsere Geschichte erfahren?
Hier finden Sie die Publikationen des Historischen Büros.
Sie haben ein konkretes Anliegen zur Geschichte des BND?
Unser Historisches Büro ist Ansprechpartner für alle Belange rund um unsere Geschichte und gewährt Ihnen Einblicke in unsere Forschungsergebnisse.
In alten Akten stöbern
Manche Akten des Bundesnachrichtendienstes haben für die Öffentlichkeit einen bleibenden Wert. Unterlagen, die wir für unsere Arbeit nicht mehr brauchen, bietet unser Archiv daher nach Ablauf der gesetzlichen Sperrfrist dem Bundesarchiv an. Was das Bundesarchiv in seinen Bestand übernimmt, können Sie dort unter der Bezeichnung B206/Bundesnachrichtendienst einsehen – zum Teil auch online.