Navigation

Mach mehr draus

Von der Realschule direkt zum deutschen Auslandsnachrichtendienst.
Benjamin R. (19) über seine Erfahrungen als Auszubildender des BND im mittleren Dienst.

Close-Up Portrait eines lächelnden jungen Mannes

Mit deiner Arbeit einen Unterschied bewirken

„Ursprünglich wollte ich Polizist werden. Aber bei der Stellensuche im Internet bin ich dann auf die Ausbildungsmöglichkeiten beim BND gestoßen. Und das hat mich noch mehr gereizt, besonders die operative Arbeit. Ich bin eher der praktische Typ und weniger an einem klassischen Büro-Job interessiert. Dabei helfen, wichtige Informationen für außen- und sicherheitspolitische Entscheidungen der Bundesregierung zu beschaffen, das ist es, was ich machen will. Deshalb bin ich jetzt hier.“

Benjamin hat sich nach seinem Abschluss der Realschule für die Laufbahnausbildung im mittleren Dienst beim BND entschieden. Jetzt wird er in zwei Jahren fachtheoretischer und praktischer Ausbildung für seine künftige Arbeit im deutschen Auslandsnachrichtendienst fit gemacht. „Da die Absolventen im mittleren Dienst meist in den Bereichen Verwaltung, Operatives und Auswertung eingesetzt werden, stehen für uns auch Praktika in den entsprechenden Fachbereichen auf dem Programm. Insgesamt ist unsere Ausbildung etwas stärker praxisorientiert als z.B. das Studium im gehobenen Dienst, bei dem auch wissenschaftliches Arbeiten eine zentrale Rolle spielt.“

Herausfinden, was dir liegt

Für den 19-Jährigen ist jetzt schon klar, auf was er sich am meisten freut. „Mein Favorit ist nach wie vor der operative Einsatz. Ich bin einfach gerne körperlich aktiv und draußen unterwegs. Das wäre auch mein Wunsch für den ersten Job nach der Ausbildung. Offen für andere Themen und Tätigkeiten bin ich trotzdem. Und wir werden ja auch gezielt darauf ausgebildet, in verschiedenen Fachbereichen arbeiten zu können. So lange mache ich die Ausbildung noch nicht, aber bisher finde ich z.B. die Auswertung auch richtig spannend“, erklärt Benjamin. „Das ist das Gute an der Ausbildung beim BND, ich kann direkt in die nachrichtendienstliche Praxis reinschnuppern und rausfinden, was mir liegt.“

Quelle: photothek.net Studentin betritt das Zentrum für Nachrichtendienstliche Aus- und Fortbildung

Am Zentrum für Nachrichtendienstliche Aus- und Fortbildung (ZNAF) bilden Bundesnachrichtendienst und Bundesamt für Verfassungsschutz ihre Nachwuchskräfte gemeinsam aus. Benjamin lernt daher in Fächern wie etwa Recht oder Auswertung sozusagen in gemischten Klassen. „Ich unternehme zwar mehr mit den anderen BNDlern, aber durch den gemeinsamen Unterricht habe ich auch schon einiges über das BfV gelernt. Man bekommt von Anfang an ein besseres Verständnis für die Zusammenarbeit der deutschen Sicherheitsbehörden.“

Wohnen auf dem Campus

„Ein bisschen Sorge hatte ich vor der Wohnungssuche in Berlin. Ich bin aus Bayern hierher gezogen und kannte mich in Berlin überhaupt nicht aus. Aber das hat sich gut gefügt. Ich bin im Wohnheim des ZNAF untergekommen. Was nicht nur wegen der kurzen Wege zum Unterricht super ist. Die Mietbedingungen sind auch gut, ganz besonders für Berlin-Mitte. Wir haben modern eingerichtete Einzelwohnungen, so eine Art Studio-Appartement, und natürlich gibt es auch Gemeinschaftsräume. Da treffe ich mich oft mit den anderen aus meinem Kurs – zum Lernen oder einfach mal zum Entspannen.

Apropos lernen: Das ist hier ein bisschen anders als bei anderen Ausbildungseinrichtungen. Zum Teil arbeiten wir mit eingestuftem Material – also salopp gesagt mit geheimen Papieren. Super spannend, aber wir dürfen sie logischerweise nicht mit nach Hause nehmen. Das heißt, ich lerne meist in einem der Arbeitsräume für Studierende im ZNAF, die 7 Tage die Woche für uns geöffnet sind.“

Manchmal vermisst Benjamin in Berlin die Berge, aber mit seiner Entscheidung für die Ausbildung beim BND ist er mehr als zufrieden.